Nach dem zu Saisonbeginn kein sportliches Ziel herausgegeben wurde, sprechen die Meidericher jetzt ganz unverblümt vom direkten Wiederaufstieg. „Wir sind besser gestartet, als wir es erwartet haben, deshalb finde ich es gut, wenn die Jungs nun die Rückkehr in die zweite Liga anpeilen“, steht Karsten Baumann hinter der Kampfansage seines Teams, nimmt die Spieler aber auch in die Pflicht: „Nach diesem klaren Statement müssen jetzt auch Taten folgen.“
Doch die lassen seit nunmehr drei Wochen auf sich warten. Der Punkt vom 1:1 (1:1)-Remis bei der Stuttgarter Reserve ist für die neue Marschroute ebenfalls zu wenig. Zwar sind die Schwaben heimstark, doch ein Aufstiegsanwärter hätte die klaren Möglichkeiten nutzen müssen. „Stimmt, wir waren im Abschluss nicht präzise genug“, nickt Baumann: „Wir haben wieder einmal zwei Zähler verschenkt.“ Diese Einschätzung will VfB-Coach Jürgen Kramny allerdings nicht teilen: „Ich finde, ein Unentschieden ist in Ordnung.“
"Für uns war es insgesamt zu wenig"
Das trifft nur bedingt zu. Denn neben der kläglichen Chancenverwertung war laut „Übeltäter“ Kevin Wolze auch sein „dummes Foul“, welches zum Freistoßtreffer und damit zum 0:1-Rückstand führte, überflüssig. Fazit: Duisburg hat sich mal wieder selbst um den Lohn gebracht.
Es gibt aber auch positive Ansätze. Im Gegensatz zu den Vorwochen stand dieses Mal die Abwehr – und das ohne die Routiniers Markus Bollmann (Schienbein-OP) sowie Branimir Bajic (Gelbsperre). Das lag auch daran, dass Innenverteidiger Tobias Feisthammel endlich mal kein Unsicherheitsfaktor, sondern ein echter Leistungsträger war. Nicht nur wegen seines ersten Saisontores wusste der Ex-Stuttgarter zu gefallen. „Sein Stellungsspiel und Einsatz waren top“, lobt Baumann.
Feisthammel selbst genoss den Treffer gegen seinen Jugendverein: „Ich habe zehn Jahre für den VfB gespielt, da hängt mein Herz natürlich noch an dem Verein. Aber ich denke, dass die Jungs mein Tor verkraften werden.“ Dann legt aber auch der 25-Jährige den Finger in die Wunde: „Für uns war es insgesamt zu wenig.“
Eine Aussage, die alle Duisburger angesichts der neuen Zielsetzung unterschreiben. Deswegen hebt Kingsley Onuegbu, der einen Schlag auf das Schienbein bekam, allerdings nicht wie Bollmann ausfallen wird, die Messlatte für das anstehende Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers auch an: „Zu Hause müssen wir gewinnen, alles andere ist Schwachsinn.“ Jetzt müssen aber auch Taten folgen...